LiamDucray
  Lyrik: wie Zucker so süß
 





Terrorbomber aus Zuckerguss
werfen Lichtbrechungen im Zeitenfluss,
Grenz-Ambivalenz unter Schokoflocken
lässt Ben Ladin und die Hassasin frohlocken.
Zwischen Plätzchen-Bergen dudelt der Ludwich
ein molliges Stück vom Mondenlicht,
die Invaliden aus den schottischen Riegen
lassen 33 Mal die Röckchen fliegen,
allen Kruzifixen entströmt da Honig fein,
ja mei – das muss das Schlaraffenland sein!

Doch nicht genug der kosenden Wonne
kriecht Adorno aus der Rumpeltonne,
zaubert ein Sahnehäubchen auf jeden Zenit,
seine Konkubinen bringen die Pralinen mit.
Auch Ali Baba flitzt herbei ganz eilig,
denn in Bagdad war’s ihm langweilig,
und spendiert sogleich die Fettglasur,
schau an: Cleopatra hat auch nix vor.
Aus ihrer Vulva sprudelt Milch in Fluten –
komm lass die Olle noch mal bluten!

Beigeschippert wird der Kandis schnell,
aus Nippon kommt das Karamell,
aus Roma saust der Kuchen heran,
dem Schwefelpfuhl entspringt Safran.
Der Himmel schmunzelt und weint sich aus:
jeder Napalmtropfen ist mir ein Schmaus.
Alle Neurosen sind mir eine Schleckerei,
Pipeline-Katheter pumpen den Magen frei,
dann passt auch noch ein Mousse-au-Lini,
und zum Dessert eine eisgekühlte Elegie!

Ja wie ist mir das ein Gaumenkitzel,
wenn sich mein Schnitzel entpuppt als Spitzel.
Und wie ist es mir ’ne Köstlichkeit,
wenn Bruder Neid Fräulein Weisheit entleibt.
Wie sind vom Lachen mir die Bänder wund,
darob der Wort-Klang-Kaskaden – kunterbunt.
Und wie dürft ihr mir den Buckel rauf und runter:
den lieben langen Tag – jaja, das macht munter.
Ich für mich gestalt die Welt mir ach so süß,
da ich den Wahnsinn ganz herzlich genieß’!





 
 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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