LiamDucray
  Lyrik: die kindliche Dramaturgie des Seins
 





Ihr habt den Wald entleert, nur euch genährt,
den Boden geteert, eure Wurzeln entehrt.
Hämmert Quader und Wälle in Asphalt,
Ruinen und Fassaden – der Stahl ist kalt.
Trügerischer Prunk dient der Unterkunft
alleinig des Menschen niederer Zunft.
Zahn um Zahn wünscht euer Gericht,
ich erbreche euch die Pest ins Angesicht.

Fernab vom Stolzieren und Richten
erzählt ihr euch lustige Geschichten:
Wie ihr die Toten gegen Rubine tauscht,
in Kultur euch rühmt – von Gier berauscht.
Ihr seid schauderhafter als jeder Virus,
vermehrt euch wie Insekten im Kloakenfluss.
Wohliger Missstand; Tyrannei der Selbstlosen;
kein Geld zum Sterben – Almosen!

Ihr seid Delinquenten unter der Unschuld Schein,
zerfressen vom Neid, wie der junge Kain;
durchdrungen mit dem Schandwerk eurer Väter;
wonnetrunken von der Rachsucht Äther.
Schwarze Löcher wuchern unter Scheiteln,
kein Cherub wird kommen und euer Tun vereiteln.
Ihr werdet zu weit hinaus segeln im irrealen Reich;
ich bleibe hier, denn ich gehöre nicht zu euch.

Der Spiegel offenbart eine radikale Wirklichkeit;
sie ist transparent, von allem Dunst befreit.
Ihr glotzt und stiert, doch erkennt es kaum:
nur gereinigt erreicht man den anderen Raum.
Darum lege ich nieder der Vergeltung Last,
mache Kehrtwende, begrabe alle Unrast,
wappne mich gegen Liebe und Hass,
denn sie beide meucheln hinterrücks ...

Wie endet diese Geschichte? – Trauma De Luxe.





 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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