LiamDucray
  Lyrik: auf Schicksals Irrwegen
 





Ich wurde gesandt als Kurier, zu gießen Worte in eine Form,
und beordert ward die Nemesis auch meiner zu betören.
Hätte ich tausend Augen – in allen steckte ein Dorn.
Jeder Geknechtete soll es hören: ich will dies zerstören;
ich bin der Zorn.

Ich wurde gesandt als Wächter, zu verschließen eine Truhe,
zu bewahren in stiller Eintracht die zerbrechlich Kostbarkeit.
Disziplin und Geduld bedarf das Schnüren der Schuhe.
In mir sprießt Ausgewogenheit; ich begehre die Einsamkeit;
ich bin die Ruhe.

Ich wurde gesandt als Siedler, zu behüten eine Dolde,
vor der Gier unreiner Kreaturen und der Pestilenz Befall –
und erst recht zum Trotze aller Legionen unter dem Solde.
Der geformte Geist ist ein Wall; ich reise mit dem Schall;
ich bin die Revolte.

Ich wurde gesandt als Schemen, zu entrinnen einer Maskerade,
um des Tempels zu beschreiten, der zwischen den Seelen türmt.
Keine Salve durchdringt die aus Glas gemeißelte Fassade.
In Phantomseide ist das Kind gewebt; ich fühle, dass es lebt;
ich bin die Rochade.





 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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