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Und ich bin verstört um der Zweibeiner Gewohnheit
ihrer selbst zu ahnden und zu strafen,
als sei’s ein Naturell der modernen Affen.
Der Vernunft zuwider schäumt eine Bestie, die Wut geheißen –
gebietet eisern, dass wir uns befehden,
obgleich wir nach etwas anderem streben.
Wie ein Rätsel scheint es mir, dass von allen Bewohnern
der hohe Mensch so eifrig weiß zu schüren,
was doch keiner eigens möcht verspüren.
Und ich bin in Zornesröte über die senkrecht Gehenden,
aus deren Mäulern trieft Abgunst da und Bosheit;
ganz heimlich nur dürstet es sie nach Einigkeit.
Obzwar der Geifer tobt, wie ein Chevalier im Geplänkel,
und bringt herbei das Gift und den Tod,
speit man ihn doch ach so schnell in der Not.
Majestätisch thront die Narretei über den Kreaturen –
jedes Urteil jedoch ist die bitt’re Reflektion:
Zeugnis einer weiteren Infektion.
Und ich bin grenzenlos naiv, denn ich will nicht glauben,
dass du mir den Dolch ins Kreuze stößt;
noch dein Leid in meine Seele ergießt.
Seien dem Groll in dieser Welt auch tausend Brunnen da:
ich mag der Zerstörungslust nicht frönen,
mit keinem Erzfeinde mich erst versöhnen.
Tue recht – sagt der starke und stolze Germane. Tue recht.
Und es ist die Wut, die das Rechte und das Gute lähmt –
So will ich denn der Herr sein, der die Bestie zähmt.
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
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