Sag mal ...
Warum sprechen, warum hören, warum sehen?
Warum schweigen, warum handeln, warum gehen?
Warum denken, und doch missverstehen?
Warum verjüngend, warum bejahend,
warum erweiternd und belebend?
Warum einsam, warum verlassen,
warum gemeinsam, obgleich widerstrebend?
Warum stehlen, warum haben,
warum verfügen, warum verteilen?
Warum aufrecht, warum unrecht,
warum verpesten und dann heilen?
Warum Instinkt, warum Lust, warum Geisterkrieg?
Warum erkennen, warum ermessen,
warum erinnern, warum vergessen – fällt es leichter mit dem Sieg?
Und sag mal ...
Warum schreiben, warum lesen, warum fragen?
Warum lehren, warum glauben oder zweifeln,
warum mogeln und dann klagen?
Warum richtig, warum falsch,
warum Lug und Schein?
Warum ordnen, warum über,
warum alles bestimmen – soll es so sein?
Warum eichen, warum stempeln,
warum segnen und versiegeln?
Warum lupenrein, warum faltenlos,
warum aalglatt – wer kann sich darin spiegeln?
Warum Brücken bauen, warum Strukturen weben,
warum Wege ebnen, jene gehen, am Ende stehen,
warum Leben geben und doch wieder nehmen?
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