LiamDucray
  Lyrik: Schnee
 





Manchmal, wenn der zentrale Stern geruhsamer faucht,
schweben kristallene Juwelen vom Himmel hernieder.
Alsbald ist die Erde in ein ritterliches Weiß getaucht,
in Obdach und Gemüt kehrt die Besinnung wieder.

Keine Frucht und kein Blatt ziert der Bäume Giebel,
nur die Nadeln rasten angestammt im Unterholz.
Mutter Gaia schlummert still unter dem Eisspiegel,
und über aller Hektik thront klirrende Kälte stolz.

Reif bedeckt Ähren und Wiesen mit Federleichtigkeit,
ein frostiger Hauch wandert durch Mark und Blut.
Winter hüllt die Außenwelt in zarte Farblosigkeit,
in den Kaminen knistert unter Wollust die Glut.

Antike Ästhetik wäscht Gassen und Gesichter sauber,
wider aller Schwärze nimmt eine Faszination Gestalt.
Im eisigen Sternenstaub liegt ein grotesker Zauber –
der Schnee ist wie ich: weiß und kalt.




 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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