LiamDucray
  Lyrik: Mom
 





Ah! –– Wie war das damals,
als ich nachts nach Hause kam -
vollgetrunken und bekifft -
mental zerfetzt und arg versifft -

hab deinen Kühlschrank geplündert,
deine Gläser zertrümmert.
Total verschmiert, total verrotzt -
alles in die Badewanne gekotzt.

Am nächsten Morgen war alles wie immer:
16 Quadratmeter und Sonnenschimmer.
Du nimmst deinen Kaffee schwarz.
Latte ist nicht immer drin bei Hartz.

Ich nehm' meinen mit Zucker und Milch.
So gehört sich das für einen poetischen Knilch.
Bananenbrot und 'ne Kippe in die Fresse.
Heute les' ich Descartés und Hesse.

Mein Eigenstudium war dir nie zu dumm,
denn du wusstest um das wahre Elysium.
Leider warst du die einz'ge deiner Art,
umgeben von Idioten - ja Menschsein: das ist hart!


CHORUS
Du warst nie ein Freund von Null-Acht-Fuffzehn.
Wolltest eine andere Welt erbeben seh'n.
Wolltest, dass ich die Zügel zieh'.
Doch wie die Story endet, das siehst du nie.


Du sagtest nie besonders viel,
doch kanntest des Lebens bitt'res Spiel.
Du wolltest, dass aus mir was Großes wird.
Bist mit mir im Wald herum geirrt.

Hast mich gefragt, ob ich 'ne Freundin hab.
Ich sagt': Ja klar, und dass ich sie sehr mag.
6 Wochen - dann war der Traum zuende.
Warst nicht erstaunt - du kanntest um der Liebe Ende.

Und dein Schmunzeln, das ich nie verstand,
bringt mich noch heut' um den Verstand.
Und deine weisen Worte, deine schlauen Thesen:
Manche erlebt, andere im *stern* gelesen.

Es war gar nicht dumm, was du so dachtest,
und gar nicht blöd, was du so sach'test.
Das Verstehen kommt mit der Reife ...
Und schmeckt wie Butter-Säure-Seife.

Es kommt ohnehin so oft so spät, dass man
nicht mehr weiss, wie man es geradebiegen kann.
Es kommst so oft ... so unverhofft ...
– wo sind wir gestrandet ..?


CHORUS
Du warst nie ein Freund von Null-Acht-Fuffzehn.
Wolltest eine andere Welt erbeben seh'n.
Wolltest, dass ich die Zügel zieh'.
Doch wie die Story endet, das siehst du nie.


Du sagtest hier und da: „Ey hörma':
So geht das aber nich' mein Freund.“ -
„Pass ma' auf, was du so konsumierst!
Und wo du moins um vier herum flanierst!“

„Pass ma auf, mit wem du da verkehrst!
Und wen du mir Nachhaus' anschleppst!“ -
„Der Polake ist ein falscher Hund!“ -
„Dass sie dich mobben wird mir zu bunt!“

And're Schule, and'rer Albtraum.
Für mich ist in dieser Welt kein Raum! -
So dachte ich für mich so oft im Still'n.
Du dachtest gleich - für dich sprachen die Pill'n.

Und dein „Ach übrigens ... wir zieh'n bald um!“ -
Zum siebten Mal erduldet ... - Ach sei es d'rum!
Die Bleiben gingen, so wie deine Lover.
Dabei warst du nie auf nem Fickblatt-Cover.

Ja du warst 'ne Fotze! - Doch du warst fair!
Dich interessierte weder Geld noch Flair.
Du warst ein aufrechter Mensch, doch wie so oft,
erkennt man dies ... erst unverhofft.


CHORUS
Du warst nie ein Freund von Null-Acht-Fuffzehn.
Wolltest eine andere Welt erbeben seh'n.
Wolltest, dass ich die Zügel zieh'.
Doch wie die Story endet, das siehst du nie.


OUTRO
Mom - Ich weiss nicht wann wir uns wiederseh'n.
Ich komm dich besuchen: am Friedhofsweg zehn.
Mom - Ich weiss nicht wie lang die Kerzen steh'n.
Ich werd' mal vorbeischau'n: am Friedhofsweg zehn.

Mom - Ich weiss nicht wann wir uns wiederseh'n.
Ich komm dich besuchen: am Friedhofsweg zehn.
Mom - Ich weiss nicht wie lang die Kerzen steh'n.
Ich werd' mal vorbeischau'n: am Friedhofsweg zehn.





 
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