|
|
|
Und du öffnest deine Augen wie nur tausende Male zuvor,
denn ein neuer toter Tag öffnet einmal mehr für dich sein Tor.
Lädt wie liebeskrank dich ein, dort hoch auf die zerlumpte Bühne:
an eines Tränenmeeres verbrannte Düne,
die dir kein Obdach lässt.
Das Laken ist von Seelenschutt durchnässt – es stinkt nach Pest.
Und alles ist Routine – Selbsthass und Mentalgefecht.
Längst bist du gebrochen, und dennoch stehst du aufrecht.
Stolz erhoben, da zu atmen diese Luft wie Blei so schwer.
Die Welt um dich herum: gespenstig leer,
und doch so reich an Oberflächlichkeit.
Zum Reden bleibt uns keine Zeit – es stinkt nach Gleichgültigkeit.
Und die Moral? – Ach ja, sie liegt zertrampelt dort am Boden,
grad' wie das bräunlich feuchte Laub in des Herbstes Knoten.
Heute ersäuft nur ein weiteres Stück Selbst in Resignation.
Deiner Güte ist Abgunst da der Lohn,
denn du warst zum Funktionieren nur erdacht,
Gefühle sind unangebracht – es stinkt nach Ohnmacht.
Und alles ist wie immer – Blumen und Brotneid.
Das Feuer, der Motor, die treibende Kraft: Vergangenheit.
Draußen toben die Streitmächte der kahl epilierten Herrentiere,
du lebst im Exil der Pioniere,
geknebelt von der eig’nen Toleranz.
Verderbtheit ist die zynische Bilanz – es stinkt nach Ignoranz.
Und was will uns noch wertvoll scheinen, wenn alles ist gesagt?
Dass wir überflüssig sind ward verschleiert offenbart.
Wo immer wir auch ankern ist das Stigma uns der Dank.
Überall haust dieser Gestank, und du flehst wie fieberkrank:
Wann hört das endlich auf ..?
Ich reiche dir meine Hand: Nun komm – komm Nachhaus'.
|
|
|
|
|
|
|
|
Du bist einer von 19512 Besuchern, die sich hierher verirrt haben.
© 2012 - 2020 Liam Dûcray
|
|
|
|
|
|
|
|