LiamDucray
  Lyrik: Gesellschaft des Hinschauens
 





Diese Menschen ... sie erstrahlen vor Ignoranz:
Sie gucken, als forderte Casanova zum Tanz;
starren, als gäbe man den Hofnarren;
beluchsen, als vergnügte sie das Fuchsen;
und stieren, als ob sie nach deiner Seele gieren.

Da, schau an: die Blonde, die Blonde! – So reizend, dass es erniedrigt.
Und da, schau an: ein Toter, ein Toter! – So widerlich, dass es befriedigt.

Und hier: ein Fettsack! – Trägt sich selbst huckepack!
Und dort: die Bohnenstang’! – Bis unter die Decke lang!


Ahhh ... diese Menschen ... sie erstrahlen vor Narretei:
Sie belauern, als wär’s keine Schinderei;
lugen, als klebten ihre Körper in Fugen;
fixieren, als beliebte man zu spionieren;
und beschatten, als verspeiste jemand Ratten.

Da, schau an: der Neger, der Neger! – So kakaogereift, dass es schockt.
Und da, schau an: ein Krüppel, ein Krüppel! – So entstellt, dass es lockt.

Und hier: ein Spastiker! – Zuckt immer hastiger!
Und dort: die Jungfer! – Macht keine Hörner stumpfer!


Ahhhrr ... diese Menschen ... sie erstrahlen vor Unbill:
Sie glotzen, als stünden ihnen die Hirne still;
beäugen, als täte einer Sterne erzeugen;
mustern, als wollten sie ein Abbild schustern;
und gaffen, als sei ein Dirnenhaus voller Pfaffen.

Da, schau an: Verfall, Verfall! – So erbärmlich, dass es inspiriert.
Und da, schau an: Kultur, Kultur! – So entwickelt, dass es paralysiert.

Und hier: das Lumpenpack! – Man stopfe es in einen Sack!
Und dort: was zum Henker?! – O Herr steh uns bei – das sind Querdenker!




 
 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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