LiamDucray
  Lyrik: Entzug
 





Unter grellem Schmerz bricht jeder Strahl die Iris.
Muskelzucken zeichnet die Hülle, der Blick ist leer.
Gedanken zersplittern wie ein Spiegel unter Kies.
Das Atmen, Laufen, Reden – alles fällt kläglich schwer.

Vom Truge betrunken tanzen wir noch immer Tango.
Das Gift des Messias schmeckt süß wie Zuckerrohr.
Eisiger Angstschweiss umhüllt den glühenden Torso.
Hindurch der dünnen Haut stechen Gebeine hervor.

Aus den Mundwinkeln trieft Speichel wie Jauche zäh.
Speerartige Einstiche zersprengen den Schlaf.
In Schüben zerfällt der geschwächte Körper jäh.
Unter Mephistos Banner sind die Furien brav.

Im Taumel zwischen Eldorado und Sodom
flüstert der Wind einen ölgezeichneten Hymnus:
Dein Leichnam ist faulig, dein Herz ist fromm.
Mein Kind, auf deiner Brust trägst du den Pegasus.

Dopamin pulsiert blitzartig, der Rausch ist bizarr.
Und aus dem Schlund der Verderbnis bekundet die Stimme:
Du Streiter im Feder-Kürass, erwehre dich der Schar.
Ultimative Reduktion –– Ein Moment der Stille.





 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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