LiamDucray
  Lyrik: Demut
 





Ich mache es mir gemütlich, und dir den Garaus;
deine Haut zieh ich dir ab, dein Blut saug ich dir aus;
schrei so lange du willst: du kommst hier nicht raus.
Ich fresse deine Träume, zerlege dein Gedärm,
miste dich aus, verwandle jede Stille in Lärm;
spar dir dein Danke – ich mach das gern.

Ich stampfe deine Blumen tot und säe feines Unkraut,
wüte durch eine Welt, die auf brüchigen Streben erbaut,
und hinterlasse nichts als verbrannte Erde unter Staub.
Ich breche deinen Willen, deine Finger, dein Herz;
du zappelst und winselst unter grellem Schmerz;
zieh dich lieber warm an – es ist kalt in diesem März.

Ich lehre dich eine höhere Wahrheit über Hass und Liebe,
zeige dir den Weg der Gewalt und das Reich der Triebe,
schneide dir die Zunge raus, während ich masturbiere.
Ich hab die Regeln nicht gemacht, drum beschwer dich nicht;
gebe dich mir hin: gib mir deine Ethik, gib mir dein Gesicht;
kein Teufel, kein Gigant – es ist die Mücke, die Malaria sticht.

Ich bin dein Argument, deine Geltung, dein Rang,
und stöhne gegen alles Totgeschwiegene an;
längst verlorst du dein Leben unter meinem Bann.
Ich zerre dich an deinem mürben Haar auf das Schafott,
und spende dir zum Trost noch eine Handvoll Spott;
nun knie nieder und bete mich an – ich bin dein Abgott.





 
 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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