Scheiße: die; Nomen; im Plural unverändert
1 Exkrement, Stuhl, Kot
„Das ist ein großer Haufen Scheiße.“
2 Ausruf des Missfallens, des Ärgers, der Enttäuschung
„So eine Scheiße!“
„Heilige Scheiße!“
„Scheiße im Trompetenrohr!“
„Was soll die Scheiße?!“
3 unüberlegtes Handeln einer Person betreffend
a) Scheiße machen, Scheiße bauen, Scheiße anstellen:
leichtsinnig, schädlich, zum Nachteil einer Person oder Sache handeln
(Wortgebrauch oft in der präventiven Wendung)
„Mach keine Scheiße!“
„Bau keine Scheiße!“
„Stell keine Scheiße an!“
b) Scheiße in den Ohren haben:
eine Aussage auch nach mehreren Versuchen nicht verstehen
„Hast du Scheiße in den Ohren oder bist du einfach blöd?“
c) Scheiße im Kopf, im Gehirn haben:
jemanden für blöd, vernunftlos, einfältig, idiotisch befinden
„Diese Göre hat wirklich nur Scheiße im Kopf.“
d) Scheiße erzählen:
blödsinniges, wirres, unwahres Gerede von sich geben
„Was erzählst du mir da für Scheiße?“
4 eine ungünstige, bedrängende Situation
a) in die Scheiße geraten, in die Scheiße tappen:
unverhofft in Bedrängnis, eine Zwangslage, in die Klemme, in die
Bredouille geraten; blitzartig sozial absteigen
„Auf einmal bin ich tief in die Scheiße geraten.“
b) in der Scheiße stecken, in der Scheiße sitzen:
sich in Schwierigkeiten, in einer komplizierten Lage, in Not befinden
„Man steckt doch immer in der Scheiße – nur die Tiefe ändert sich.“
c) jemandem steht die Scheiße bis zum Hals:
einer Person geht es schlecht, ihr machen gewisse Umstände sichtlich
zu schaffen
„Ihm steht die Scheiße gerade bis zum Hals.“
d) die Scheiße am Hals(e) haben:
von Pech, Unheil, Problemen verfolgt werden; sich in schwierige Umstände
verstrickt haben; sich einer argen Belastung ausgesetzt sehen
„Einmal nicht aufgepasst, und schon hat man die ganze Scheiße am Hals!“
e) in die Scheiße (hinein) ziehen:
eine Person oder einen Sachverhalt durch ungeschicktes, naives,
schändliches Reden und Tun in ein falsches Licht rücken, beschmutzen,
degradieren, kulturell schädigen
„Tatsächlich hat diese Furie meinen halben Bekanntenkreis noch in die
Scheiße mit hinein gezogen!“
f) aus der Scheiße (heraus) ziehen:
einer Person aus einer verfahrenen Situation heraushelfen
„Hätte mich der Hausmeister damals nicht aus der Scheiße gezogen, wäre
ich wohl noch immer verheiratet.“
g) in die Scheiße greifen:
eine widerliche Tat zu Gunsten höherer Ziele begehen; eine unangenehme
Situation zum Zwecke eines Erfolges ausstehen
„Ich musste ganz schön in die Scheiße greifen, um von diesem Hausteufel
loszukommen.“
h) Scheiße schlucken, Scheiße fressen:
sich einer unangenehmen Situationen, schmerzlichen Umständen
ausgesetzt sehen, ausgeliefert sein
„In dieser Ehe musste ich eine Menge Scheiße schlucken!“
i) aus der größten Scheiße heraus sein:
so langsam eine schwierige Zeit überwunden haben; die härtesten
Probleme schon hinter sich gebracht haben
„Seit der Entbindung bin ich aus der größten Scheiße raus.“
j) durch die Scheiße ziehen:
falsche Aussagen über eine Sache oder Person machen, Unwahrheiten
verbreiten; spötteln; abfällige Scherze über etwas oder jemanden machen
„Sie zieht ihren Ex-Mann wo es nur geht durch die Scheiße.“
k) nur noch „Scheiße“ sagen können:
total verzweifelt sein; sich in einer aussichtslosen Lage befinden;
schwarzsehen
„Da kann er wohl echt nur noch ‚Scheiße’ sagen.“
5 Hervorhebung von Positivem
a) die Blume in einem Feld voller Scheiße sein:
[poetisch] in einer verfahrenen Situation einen Lichtblick, einen
Hoffnungsschimmer erkennen; etwas Einzelnes symbolisch aus einer
Masse hervorheben
„André Rieu ist die Blume in einem Feld voller Scheiße.“
b) Scheiße zu Gold machen:
mithilfe einer raffinierten, vermeintlich trivialen Idee einen großen
(materiellen) Reichtum herbeiführen
„Wahnsinn! André Rieu macht Scheiße zu Gold.“
c) in der Scheiße wühlen:
[gehoben] Recherchen in einem schwierigen Umfeld anstellen; sich einer
Gefahr aussetzen; etwas Geheimes ans Tageslicht befördern
„Ich wühlte solange in der Scheiße, bis der Pfarrer freiwillig ein
Geständnis ablegte.“
Scheiß: der; Nomen; im Plural unverändert
Abwandlung des Wortes „Scheiße“, welche entweder synonym gebraucht wird oder Anwendung in besonderen Redewendungen findet, u.a.
a) ohne Scheiß, kein Scheiß:
ernsthaft, wirklich, wahrhaftig, ohne Scherze
„Das Buch ist gut, ohne Scheiß!“
„Kein Scheiß, ich hab´s ganz gelesen!“
b) So ein Scheiß:
Ausruf des Missfallens, synonym mit „So eine Scheiße“
„Schreib doch nicht immer so einen Scheiß!“
scheiße: Adjektiv; mehr scheiße, am meisten scheiße
1 Ausruf des Missfallens, des Ärgers, der Kritik an etwas oder jemandem
a) etwas oder jemanden scheiße finden:
eine Sache, eine Person oder ein spezifisches Verhalten nicht gut finden,
nicht mögen oder nicht verstehen, weil den eigenen Wertvorstellungen
widerstrebend
„André Rieu finde ich so richtig scheiße!“
b) etwas scheiße gemacht haben:
etwas vergeigt, vermasselt, nicht korrekt ausgeführt haben; eine schlechte,
mangelhafte Arbeit vorweisen
„Das hast du wirklich scheiße gemacht!“
c) sich scheiße benehmen:
geschmacklose, unsittliche Manieren an den Tag legen; jemanden
irrtümlich oder vorsätzlich reizen, ärgern
„Nach dem 10. Bier benimmt sich meine Frau einfach nur noch scheiße!“
d) scheiße aussehen:
eine Sache oder Person widerspricht dem ästhetischen Verständnis des
Betrachters; sie gefällt ihm nicht, ist ihm nicht attraktiv, ist für ihn hässlich
„Dein Kleid sieht total scheiße aus.“
e) scheiße sein:
(meist impulsiver) verkürzter verbaler Ausruf der Wut gegenüber einer
Person oder einer Sache
„Du bist scheiße!“
„Das ist scheiße!“
2 Beschreibung eines negativen Zustandes
a) scheiße drauf sein:
missvergnügt, übelgelaunt, freudlos, gereizt, wütend sein
„Heute ist er aber so richtig scheiße drauf.“
b) etwas ist scheiße gelaufen:
ein bestimmtes Ereignis ging unvorteilhaft für etwas oder jemanden aus,
zog üble Konsequenzen für etwas oder jemanden nach sich
„Die Ehe der beiden ist definitiv scheiße gelaufen.“
c) alles scheiße, deine Emma:
[veraltet] nichts hat geklappt; nichts ist so, wie es sein sollte
„Sie schrieb zum Abschied nur: ‚Alles scheiße, deine Emma’.“
scheißen: Verb; du scheißt, schissest, hast geschissen
1 den Darminhalt ausscheiden; Stuhlgang haben; koten
„Ich muss mal scheißen.“
a) scheißen wie ein Waldesel:
deutlich hörbar Gas und Kot aus dem Enddarm entweichen lassen
„Der Alte hat geschissen wie ein Waldesel!“
b) scheißen wie ein Goldesel:
[gehoben] deutlich hörbar Verstopfung haben
„Das arme Mädchen hat geschissen wie ein Goldesel.“
c) scheißen wie ein Weltmeister:
sich mit dem Ausscheiden d. Darminhaltes ungewöhnlich lange Zeit lassen
„In der Mittagspause kann ich scheißen wie ein Weltmeister!“
d) Rosenblüten scheißen:
[historisch] kulturell verankerter Irrglaube, dem Darm eines Weibes
entschlüpfte bei seiner Entleerung eine feine Woge aromatischer
Rosenblüten anstelle des konventionellen Kotes
„Es war ein unglaublicher Schock für mich, als ich erfuhr, dass diese
drolligen Geschöpfe in Wahrheit gar keine Rosenblüten scheißen!“
e) sich in die Hosen scheißen:
Angst empfinden; einer Situation sehr scheu, schüchtern oder feige
entgegen treten; aufgeregt, zapplig, angreifbar sein
„Markus Lanz hat sich am Donnerstag fast in die Hosen geschissen, als
er nicht mehr weiter wusste.“
2 eine ablehnende Haltung zeigen
„Scheiß drauf!“
a) auf etwas oder jemanden scheißen:
etwas oder jemand wird nicht (mehr) benötigt, ist nicht (mehr) erwünscht,
ist egal (geworden)
„Ich scheiße auf deine Ratschläge.“
„Er hat auf seine Abfindung geschissen.“
„Wir scheißen auf eure Einladung.“
b) jemandem etwas scheißen:
eine Bitte, einen Gefallen, ein Angebot von jemandem aus purem Trotz
ablehnen; abweisend, unhöflich sein
„Sie hat ihm was geschissen, als er sie um Hilfe bat.“
Anschiss: der; Nomen; Plural: die Anschisse
Vorgang, bei dem einer Person durch Gestik und verbale Kritik, Schelte und Schimpf eine Belehrung erteilt wird
„Nach unserem Gelage im orientalischen Harem gab es einen gigantischen
Anschiss im Kloster!“
anscheißen: Verb; du scheißt an, schissest an, hast angeschissen
1 jemanden täuschen, hintergehen, wirtschaftlich betrügen
„Mit dem Auto hat man dich aber kräftig angeschissen!“
2 jemanden vorsätzlich verraten, denunzieren
„Wegen dieser Kleinigkeit hat mich doch tatsächlich irgendjemand beim
Hausmeister angeschissen!“
3 jemanden persönlich kritisieren, anschnauzen, zurechtweisen
„Für sein törichtes Verhalten wurde er vom Hausmeister aber gewaltig
angeschissen.“
4 seinen Darminhalt teilweise oder komplett auf etwas oder jemandem
entleeren
„Im Fetisch-Klub wurde ich einmal ganz überraschend angeschissen.“
abscheißen: Verb; du scheißt ab, schissest ab, bist abgeschissen
[jugendl.] ermüden, schlappmachen, absacken, kollabieren
„Auf unserer Party letzte Woche ist Markus schon nach vier Stunden abgeschissen.“
bescheißen: Verb; du bescheißt, beschissest, hast beschissen
1 täuschen, hintergehen, betrügen
„Der Spielpuppen-Händler hat mich beschissen.“
2 sich bei etwas sehr zieren, sich schämen
„Jetzt bescheiß dich doch nicht gleich so vor Angst!“
3 seinen Darminhalt auf etwas oder jemanden entleeren
„In meiner nächtlichen Not musste ich tatsächlich einmal eine unbesetzte
Parkbank bescheißen.“
Beschiss: der; Nomen; Plural: die Beschisse
1 das Ausscheiden von Kot auf etwas oder jemanden
„Der Beschiss einer Parkbank ist eine ungeheure Sauerei!“
2 Betrug, Fälschung, Irreführung, Verrat
„Das war Beschiss!“
beschissen: Adjektiv; beschissener, am beschissensten
1 etwas oder jemand ist mit Kot beschmiert
„Pfui, diese Parkbank ist ja völlig beschissen!“
2 der Zustand von etwas oder jemandem ist sehr schlecht
„Mir geht es beschissen.“
„Die Qualität dieser Ware ist beschissen.“
3 Ausdruck des Missfallens; etw. nicht gut finden, von etw. nicht überzeugt sein
„Den Sekt von Edeka finde ich beschissen.“
Bierschiss: der; Nomen; Plural: die Bierschisse
[med.] relativ dickflüssiger, mehr oder minder übel riechender, grün-gelb schimmernder, leicht bis stark am After brennender morgendlicher Stuhlgang als Folge einer durchzechten Nacht
„Kameraden – das gibt morgen erstmal ordentlich Bierschiss!“
Dünnschiss: der; Nomen; Plural: die Dünnschisse
Durchfall, Dünnpfiff
„Eine geschlagene Woche lang hab ich nun schon diesen Dünnschiss. Ich glaub, ich muss sterben!“
Geschiss: das; Nomen; im Plural unverändert
unnötig viel Wirbel um eine Person, eine Sache oder ein Ereignis machen
„Nun mach doch nicht so ein Geschiss wegen dem Dünnschiss!“
Heimscheißer: der; Nomen; Plural: die Heimscheißer
1 [psych.] Menschen mit Heimscheißer-Syndrom (HSS), das sich je nach
Ausprägungsgrad entweder darin zeigt, dass die betroffene Person
ausschließlich in sanitären Räumlichkeiten und nicht in freier Natur ihren
Stuhlgang vollziehen möchte, oder darin, dass sie weder in der Natur noch
auf fremden Toiletten, sondern nur in den eigenen vier Wänden ordentlich
ihren Darm entleeren kann.
„Unser Hausmeister ist ein Heimscheißer.“
2 [ugs.] spöttische Bezeichnung für eine Person, die einen Großteil ihrer Zeit
Zuhause verbringt, oder ständig aus dubiosen Gründen ihr Zuhause
aufsuchen möchte
„Der Alte von drüben ist ein Heimscheißer.“
heimscheißen: Verb; du heimscheißt, heimschissest, hast heimgeschissen
charakteristische Tätigkeit eines Heimscheißers
„Sei nicht so streng mit ihm! Er kann eben nur heimscheißen.“
Hosenscheißer: der; Nomen; Plural: die Hosenscheißer
1 spöttischer Begriff für eine Person, die (meist situationsbedingt) ein
ängstliches, vorsichtiges, unschlüssiges Verhalten aufweist
„Nun komm – sei nicht so ein Hosenscheißer!“
2 Kosewort für ein Kind, einen Säugling
„Na du kleiner Hosenscheißer?“
3 [med.] Person, die vorsätzlich, versehentlich oder krankheitsforciert in
ihre Hose kotet
„Dieser Patient ist ein chronischer Hosenscheißer.“
Monsterschiss: der; Nomen; im Plural unverändert
1 enorm trockener, harter, oft mit Schmerzen verbundener, in kolossaler
Menge und meist an einem Strang austretender Stuhlgang;
oder: enorm flüssiger, hoch säurehaltiger, blitzartig in kolossalen Schüben
austretender Durchfall
„Dieser gottverfluchte Monsterschiss hat mir den halben Anus zerrissen!“
2 [psych.] zeitweiliger Zustand erheblicher Angst, Verzweiflung
„Zwischen diesen hinterlistigen Rentnern im Park bekam ich auf einmal
richtig Monsterschiss!“
scheißblöd: Adjektiv; scheißblöder, am scheißblödesten
[überzeichnend] spöttischer Ausruf; Empörung über eine Person
„Wie kann man nur so scheißblöd sein, sich einen Chinaböller im eigenen Arsch explodieren zu lassen?!“
Scheißding: das; Nomen; Plural: die Scheißdinger
unbequemes, störendes Objekt; Gegenstand, der einem Probleme bereitet (zumeist bezüglich der technischen Anwendung)
„Ich kann mit diesem Scheißding einfach nicht umgehen!“
Scheißdreck: der; Nomen; im Plural unverändert
1 ärgerlicher Ausruf; Ausdruck des Missfallens
„Verdammter Scheißdreck, ich seh nix!“
2 Geringschätzung, Abwertung oder Verspottung von Personen, Dingen
oder Ereignissen
„Mit so einem Scheißdreck wie André Rieu brauchst du mir gar nicht
anzukommen!“
scheißegal: Adjektiv; nicht steigerbar
Ausdruck völliger Gleichgültigkeit, völliger Ignoranz
„Es ist mir scheißegal, wie es dir geht.“
a) unterstellte Gleichgültigkeit Dritter in einer Feststellung:
„Den Genossen ist es offenbar scheißegal, wo der ganze Atommüll
verbuddelt wird.“
b) hypothetische Gleichgültigkeit in einer Beurteilung:
„Das darf uns nicht einfach scheißegal sein!“
c) erzwungene Gleichgültigkeit als trotzige Abwehrreaktion:
„Das kann dir ja wohl scheißegal sein!“
d) unterstellte Gleichgültigkeit Dritter als rhetorische Frage:
„Was die Nachbarn über uns denken ist dir wohl scheißegal?“
Scheißer: der; Nomen; Plural: die Scheißer
1 spöttische männl. Anrede; Synonyme: Mistkerl, Prolet, Flegel
„Hau ab du verfluchter Scheißer!“
2 Person ohne Bedeutung, die keine Achtung, keinen Respekt erfährt; die
verhöhnt oder ausgegrenzt wird
„Für mich bist du nur ein Scheißer.“
3 Kosewort für ein Kind, einen Säugling
„Na du kleiner Scheißer?“
Scheißerei: die; Nomen; Plural: die Scheißereien
1 intensiver Stuhlgang; gründliche Entleerung des Darms
„Diese Scheißerei nimmt einfach kein Ende!“
2 starker Durchfall
„Diese Scheißerei bringt mich noch um!“
Scheißeritis: die; Nomen; im Plural unverändert
[med.] intensiver, einige Tage lang fortwährender Durchfall; ausgeprägte Probleme im Bereich Magen-Darm
„Diese arme Sau hatte zwei Wochen lang die Scheißeritis.“
Scheißfliege: die; Nomen; Plural: die Scheißfliegen
[Semantik] gemeint ist hier zumeist die gängige "Schmeißfliege";
dieses oft als Tippfehler wahrgenommene Wort ist indes kein wirklicher semantischer Fehler, da „Schmeiß“ der veraltete Begriff für „Scheiße“ ist
„Das Scheißhaus ist voller Scheißfliegen!“
scheißfreundlich: Adjektiv; scheißfreundlicher, am scheißfreundlichsten
in gekünstelter Weise übertrieben zuvorkommend, freundlich sein; jemandem imponieren wollen; sich bei jemandem anbiedern, einschmeicheln
„Dass diese Hackfressen in den Illustrierten auch immer so scheißfreundlich grinsen müssen!“
Scheißhaufen: der; Nomen; Plural: die Scheißhaufen
1 ein Haufen Kot (meist animalischen Ursprunges)
„Pass auf! – Tritt nicht in den Scheißhaufen da!“
2 Gruppe von geächteten Personen; Synonym für Gesocks, Gesindel, Pack
„Wir dürfen nicht dulden, dass dieser Scheißhaufen auch noch sein
Demonstrationsrecht ausübt!“
Scheißhaus: das; Nomen; Plural: die Scheißhäuser
Toilette, Klosett, Pissoir
„Da schon alle Scheißhäuser besetzt waren, suchte ich mir ein friedliches Örtchen im Park.“
Scheißhausparole: die; Nomen; Plural: die Scheißhausparolen
abscheuliche Unwahrheit; böses Gerücht; üble Nachrede
„Nach der Scheidung machten einige Scheißhausparolen schnell die Runde.“
Scheißkram: der; Nomen; im Plural unverändert
unangenehme, lästige Dinge; nerviges Zeug
„Der ganze Scheißkram muss hier weg!“
Scheißkerl: der; Nomen; Plural: die Scheißkerle
Verspottung eines Mannes; Synonyme: Mistkerl, Prolet, Flegel, Bengel
„Er ist ein echter Scheißkerl!“
Scheißweib: das; Nomen; Plural: die Scheißweiber
Verspottung eines Weibes; Synonyme: Mistkuh, Ziege, Furie, Xanthippe
„Sie ist ein echtes Scheißweib!“
Scheißkind: das; Nomen; Plural: die Scheißkinder
1 sehr dummes, nervtötendes Kleinkind
„Kevin ist ein echtes Scheißkind!“
2 auffallend unreife, primitive, intellektuell und kulturell stehengebliebene
Person meist mittleren Alters; Synonyme: Arschlochkind, Retard
„Meine Fresse – du bist solch ein Scheißkind!“
Scheißgreis: der; Nomen; Plural: die Scheißgreisen
auffallend primitive, schroffe, intellektuell und kulturell stehengebliebene Person gehobenen Alters
„Dieser Scheißgreis hat echt nix gelernt!“
scheißliberal: Adjektiv; nicht steigerbar
Eigenart, zu einer Sachlage nie eindeutig Stellung zu beziehen; ausweichendes, schmieriges, opportunes Redeverhalten
„Der Finanz-Minister war in seiner Rhetorik mal wieder scheißliberal.“
scheißteuer: Adjektiv; scheißteurer, am scheißteuersten
etwas oder jemand ist besonders teuer, besitzt einen exorbitanten materiellen oder metaphorischen Preis
„Mir ist immer noch rätselhaft, warum eines Weibes bloße Zufriedenstellung so scheißteuer ist.“
scheißvornehm: Adjektiv; scheißvornehmer, am scheißvornehmsten
in gekünstelter Weise übertrieben manierlich, vornehm sein; jemandem zu imponieren versuchen; sich bei jemandem anbiedern, einschmeicheln
„Ich würde gerne einmal wissen, was diese scheißvornehme Schlampe privat so alles treibt!“
Schiss: der; Nomen; im Plural unverändert
1 Exkrement, Stuhl, Kot
„Hey du Arsch, du hast vergessen deinen Schiss wegzuspülen!“
2 das Ausscheiden von Kot; der Stuhlgang
„Der Schiss meiner Freundin dauerte heute sehr lange.“
3 Angst, Furcht, Bammel, Feigheit
a) Schiss bekommen:
[psych.] bemerken, wie sich das Blatt einer Situation wendet; sich dem
Ernst einer Lage bewusst werden; sich unerwartet bedrängt, bedroht
fühlen; Lampenfieber bekommen
„So langsam bekomme ich richtig Schiss vor André Rieu.“
b) Schiss haben:
Bedenken, Hemmungen, Lampenfieber haben; sich fürchten; scheu,
zweifelnd, unschlüssig, aufgeregt sein
„Vor meiner Freundin braucht ihr keinen Schiss zu haben.“
Schisser: der; Nomen; Plural: die Schisser
spöttischer Begriff für eine Person, die (meist situationsbedingt) ein ängstliches, vorsichtiges, unschlüssiges Verhalten aufweist
„Der Hausmeister ist ein oller Schisser!“
verscheißen: Verb; du verscheißt, verschissest, hast verschissen
1 seinen Darminhalt vorsätzlich oder irrtümlich auf etwas oder jemanden
entleeren
„Wie kann man nur so krank sein und eine Parkbank derart verscheißen?“
2 seinen Darminhalt vorsätzlich oder versehentlich am anvisierten Zielbereich
vorbei entleeren; daneben koten
„Meine Güte, da hat sich aber jemand gehörig verschissen!“
3 [ugs.] eine Situation, Sachle oder Beziehung hat sich durch persönliches
Verschulden oder ungünstige Umstände zum Negativen gewendet
a) sich eine Sache verschissen haben:
sich eine Angelegenheit vergeigt, vermasselt haben; eine Chance
verpasst, fehlerhaft gehandelt haben
„Tja, das mit den Wertpapieren habt ihr euch mal ordentlich verschissen!“
b) es sich bei jemandem verschissen haben:
eine Person gekränkt, strapaziert, ihr Vertrauen zu sehr missbraucht
haben; sie als Freund verloren haben
„Geh mir aus den Augen – du hast verschissen bei mir!"
c) (präventive Wendung)
„Verscheiß dir das nicht!“
verscheißern: Verb; du verscheißerst, verscheißertest, hast verscheißert
jemandem scherzhaft etwas Unwahres als Wahrheit darlegen; jemanden neckisch täuschen, in die Irre führen
„Gestern haben wir dich aber schön verscheißert!“
a) Ausruf der Empörung bezüglich einer unklaren Sachlage:
„Ich lass mich von dir doch nicht verscheißern!“
b) kritische Fragestellung bezüglich einer unklaren Sachlage:
„Willst du mich gerade verscheißern?“
vollscheißen: Verb; du scheißt voll, schissest voll, hast vollgeschissen
etwas oder jemanden stark mit Kot beschmieren, mit Kot füllen, mit Kot bedecken; Synonym mit: zuscheißen
a) extern vollscheißen:
„Immer und ewig scheißt jemand die Parkbänke voll!“
b) intern vollscheißen:
„Oh nein – Hansi hat sich schon wieder vollgeschissen!“
zuscheißen: Verb; du scheißt zu, schissest zu, hast zugeschissen
(siehe vollscheißen)