LiamDucray
  Lyrik: des Gnomlings lange Reise
 





Über Stock und Stein, bei Tag und Nacht,
war ein Gnomling auf eifriger Wanderschaft.
Von der Sehnsucht stählern getrieben,
einer besonderen Suche verschrieben.
Unbeugsame Unruhe war pausenlos dabei,
als er grübelte, wo denn seine Heimat sei.

Haus und Hof hatte er verlassen,
zog durch fremde Städte und enge Gassen;
Ließ sich nieder nur zur Rast,
war in so vielen Gemäuern Gast.
Doch blieb er stetig ein Vagabund:
„Zuhause ist nicht dort, wo Dach und Tür und Grund.“

In stillen Momenten dachte er zurück
an seine Liebsten und an den Augenblick,
als er Brüdern und Weib Lebewohl gesagt
und die große Reise allein gewagt.
Trotz allem Entbehren wusste er blind:
„Zuhause ist nicht dort, wo ich Familie find'.“

Viele Länder bereiste er, war nie still gesessen,
das ihm Vertrauteste schon fast vergessen:
Jener Ort, an dem er seine Kindheit verbrachte,
und etwas Wohlbekanntes über ihn wachte
war eine Heimat, die dennoch Fremdheit gebar:
„Zuhause ist nicht dort, wo ich als Knabe war.“

Die Tage und Jahre strichen ins Land
und nach allerlei Strapazen hatte der Gnomling erkannt:
„Zuhause ist kein Ort, und nicht materiell,
sondern ein Gefühl, hier und da – ganz ideell.
Im Spiegel begriff ich der Sehnsucht List:
Zuhause ist dort, wo die Seel' beheimatet ist.“





 
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© 2012 - 2020 Liam Dûcray
 
 
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